1945: Gründung und Anfangsjahre
Obwohl bereits seit 1943 aktiv, wurde LATI erst 1945 mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs von Prof. Cosimo Conterno, der zu dieser Zeit als Wirtschaftsprüfer in Mailand tätig war, offiziell gegründet. Die ersten Aktivitäten des Unternehmens, die Herstellung von Compounds aus Celulloseacetat, basierte auf Materialien, die der italienischen Bevölkerung auf Basis des Marshall-Plans zugeteilt wurden (z. B. Unterkleider und Unterwäsche aus Celluloseacetat, aus Armeebeständen stammende Kunststoffmasken sowie weitere Produkte, die LATI ausgewählt und recycelt hat). Der Krieg hatte auch Einfluss auf die Wahl des Orts, an dem die Familie Conterno ihre industriellen Aktivitäten ansiedeln würde. Vedano Olona galt als sicher vor Bomben, die häufig auf Mailand abgeworfen wurden, war zugleich aber nahe genug, dass Cosimo sein Mailänder Büro mit dem Zug erreichen konnte.
Die 1950er und 1960er Jahre: Wirtschaftlicher Aufschwung und schnelle Erfolge
Es war seine Wirtschaftsprüfungskanzlei, über die Prof. Cosimo Conterno für seine zukünftige Geschäftstätigkeit wertvolle Kontakte zur Industrie, vor allem zur Chemieindustrie knüpfen konnte: Vor allem dank der Beziehungen zu Montedison erlebte das Unternehmen in den 1950er und 1960er Jahren einen regelrechten Boom.
Die frühen 1960er Jahren waren die Vorboten großen Erfolgs: Das Unternehmen kommerzialisierte ein umfassendes Angebot an kurz- und langglasverstärkten Produkten.
Die 1970er Jahre: Konsolidierung
In den frühen 1970er Jahren begann LATI auf Grund der Nachfrage aus der Haushaltsgeräteindustrie mit der Entwicklung der FR (Flame Retardant) Familie an flammgeschützten Kunststoffen. In der Zwischenzeit hatte Cosimos ältester Sohn, Ing. Giovanni Conterno, die Leitung des Unternehmens übernommen.
Er führte moderne Extrusionstechnologien ein und modernisierte die Unternehmensabläufe. Dazu gehörte auch das Layout der Fertigung. In den darauffolgenden Jahren verwandelte Prof. Francesco Conterno, Giovannis Bruder und derzeitiger Präsident von LATI S.p.A., das Unternehmen von einem regionalen zu einem internationalen, in vielen Ländern aktiven und bekannten Player und somit zu dem erfolgreichen unabhängigen Compoundeur, das es heute ist.
Die 1980er und 1990er Jahre: Innovation und Internationalisierung
Gegen Ende der 1980er Jahren erfolgte ein strategischer Wandel – die Entscheidung, in die Entwicklung von Spezialitäten und Hochleistungswerkstoffen zu investieren.
Durch die in dieser Zeit forcierte Internationalisierung reift das Unternehmen weiter heran.
Auf Grund diverser und von Land zu Land verschiedener Verfahren, nimmt der Erfahrungsschatz aller Mitglieder des Unternehmens signifikant zu.
21. Jahrhundert: Gegenwart und Zukunft
Das Unternehmen ist bereit für die Herausforderungen des neuen Jahrtausends vor und setzt den eingeschlagenen Weg der Internationalisierung und Innovation fort.
Besonderes Augenmerk liegt auf der Entwicklung nachhaltiger und umweltverträglicher Produkte – durch den Einsatz sicherer Bestandteile oder die Substitution von Metallen durch spezielle thermoplastische Kunststoffe, die eine signifikante Senkung des Energieverbrauchs und die Verwendung kostengünstigerer Herstellungsverfahren ermöglicht.
2016 übertrug Prof. Francesco Conterno seiner Tochter, Dr. Michela Conterno, die Leitung des Unternehmens, arbeitet jedoch weiterhin an Ihrer Seite an einem wichtigen langfristigen Investitionsplan, der die Modernisierung der Industrie- und Produktionsabteilungen des Unternehmens zum Ziel hat.
Im Jahr 2020 wird die Nachfolge mit der Übertragung des Aktienpakets der LATI-Gruppe vom Präsidenten auf seine beiden Töchter Livia und Michela abgeschlossen. Livia unterstützt ihre Schwester in der Leitung des Unternehmens und übernimmt mit Verantwortung die neue Rolle als Aktionärin. Livia ist seit 2019 auch Vorstandsmitglied mit Delegierung für soziale Angelegenheiten der Unternehmen.